Die Autorin freut sich über Rückmeldungen zu ihren Gedichten über stadtteilhaus@unser-lurup.de.
1 Zarte Spitzen auf verschwitzten heißen Brüsten, das ist ein Sommertag wie ich ihn so nur manchmal mag. Möcht mit dir lieber nach Japan reisen, einem hohlen Buddah in Kamakura meine Ehr erweisen. Dir in Kyoto eine Geisha sein und dann in deine alten Arme sinken. Keine Fragen nach dem nächsten Sommer in mir tragen. Nicht das alte Sagen nur mehr Sehnsucht fühlen nach vielen neuen Tagen.
2 Der Efeu wird schon gelb und meine Lippen werden trocken, denn keine Küsse kommen an. Ich mag den Sommer Lärm am Himmel nicht. Er stört da meine Träume und deren mildes Licht. Kein lauer Wind lässt da mein Denken weiterziehn und lindert im Vorüberziehn meines Herzens Stöhnen, nach Regenluft und deiner Geige schönen Tönen, die mit dem Abendlicht mir schenken könnten deine Zuversicht
3 Hitzeflirren rings um mich. Wespen suchen noch ihr altes Nest. Auch der Lavendel hat fast schon einen Sonnenstich. Im kalten Wasser da in einem alten Bottich hab meine Füße ich. Die Sehnsucht doch nach deinen ,ach so kühlen Armen , die kann es lindern nicht. Nur die, wie ein Gedicht mir Freude geben, wird es vielleicht der letzte Sommer sein in unserm Leben.
4 Über Nacht ist der Sommer gekommen . Obwohl die Blumen schon bunt stehen dicht an dicht, strahlen sie satter im Sonnenlicht. Die Hände wollen einige pflücken, winden mir ums Angesicht. Doch besser sie trocknen zwischen Papier, mit liebenden Worten dir, schicken mit diesen Sommergrüßen, auch einen Strauß mit Lavendelküssen.
5 Covid 19 Jetzt leb ich wie ein alter Vagabund hab keine Pläne mehr. Die Hitzewelle mit Covid ist im Bund. Brauch nun keine Pläne machen, nicht hängen mehr an alten Sachen. Soll nur besorgt schweben über Allem Rücksicht nehmen auch in Hallen, auf mich und Jeden. Auf den Medizinmann hoffen, doch der lässt Vieles offen. So wandre ich, der Vagabund zwischen Tod und Leben und sage euch und tu es kund, so ist es eben s´hat alles seinen Grund.
6 Der Regen fiel die ganze Nacht in neuer Pracht jetzt alles lacht. Ich, mein Lurup wollt jedoch gerne in die Berge ziehn, barfuß über nasse Wiesen gehn und von einer Höhe dich mein Lurup herzlich grüssen. Denn du bist doch nicht vergessen, in deiner Vielfalt, deiner ganz eigenen Gestalt. Ich komm doch zurück zu dir, wollt nur mal kurz woanders sein. Das wirst du mir, wie ich dich kenne wohl verzeihn.
Erinnerung Sonnenstrahlen wie gemalen bringen glänzend wie Smaragde, alte Träume wieder an das Tageslicht. Lassen sterben honigsüsse, falsche Schäume versinken. in der Meeresgischt. Wieder ist´s das Strahlen das aus deinen Augen bricht. Wie einst dermalen, wo man oft im Sommer Taumel, sich so viel verspricht.
Ein Glas Wein Damals versank ich in dem Seidenteppich der persischen Königin. Die lockte dann mich in ihren Weinberg. Doch dort harte Schollen traf ich an. Lag unter dem Traubenberg wie ein Zwerg der nicht fassen konnte, was da schon tausendjährig so geschieht. Die Muse des Dionysos ließ tanzen meine Arme die umschlangen deine Beine, und ich ersehnte mehr. Da leise flüsterte die Muse, Wirf alle Kleider weg und küsse nackt all meine Trauben. Und als der Morgennebel dann mich weckte. sog tief ich ein das Stöhnen der Jahrtausende und setze jetzt, ein Denkmal einem guten Glase Wein.
Wespen Tod Eine Wespe, die nichts für ihr Dasein kann, beendete ihr Leben in meinem Rotweinglas. Ihr Nest wurde soeben mit Gift besprüht. Jetzt alle anderen sind tot, nur sie entkam weil sie grad nicht zu Hause war.. Doch hoffentlich gefiel ihr das so ungeplante Ende, als sie berauscht vom Wein entfernt so von daheim als sie bezahlt hat doch, die Mühen von zuvor mit einem guten Schluck Humor.
Ein weisser Schmetterling Habe grad soeben einen weißen Schmetterling gesehen Vielleicht war er, des Zitronenfalters blasser Bruder. Doch kaum gesehn verschwand er wie von Zauberhand, ganz flugs, wer weiss wohin. Hätt gern ihn länger angeschaut, doch anders war sein Sinn. Er wollte weiterziehn wer weiss wohin Da dacht ich nur so vor mich hin. Was für ein schönes Leben hast du liebliches Getier, schenke du auch mir so einen Sinn. Denn gern wollt ich wie du, auch ganz so flügelleicht, dahin nur schweben , und eigentlich ,so einfach auch zu leben..
Ein Wiedersehn Der weisse bleiche Schmetterling kam heute wieder, nach seinem Flug von gestern da wer weiss wohin. Kam es ihm heute wohl in den Sinn, mich kurz wieder zu begrüßen. Da lacht mein Herz das ist kein Scherz freu ich mich so dass er noch lebt. und wenn er wieder weiter schwebt, ist mir nicht bange. Hoff ich doch, er lebt noch lange. Dann traf er noch auf seinen Zitronen Bruder ganz weiter unten am alten Fliederbusch.. Vielleicht seh ich, ja dann morgen, dies Sommer Brüderpaar, gemeinsam allein bei mir..
Ein Liebesbote Mein blasser Freund, der weisse Bruder des Zitronenfalters,log wieder kurz vorbei.. Wie ein Schatten seiner selbst, nach vielen Tagen, als wollter sagen , bin dein Bote doch. War inzwischen in Italien und brachte ihm ja deine Rosengrüsse. Da hauchte er so leicht, auf meine Flügel mir, azzuroblaue Küsse. Vom Himmel selbst bring ich sie dir. Schau hin , dort liegen sie im Oleanderbusch, rechts oben da der grosse Kuß, der ist so sanft riecht auch nach Meer, er weiss es wohl, du liebst ihn sehr.
Kalliope komm Geliebte Sonntagsruh hilft nun Herz und Ohren, manch unnützes Rumohren lässt endlich nach. Seh Liebespaare schreiten Hand in Hand auch Schäfchenwolken ganz galant am Himmel ziehn. Und ein letzter Blumengruß mit linder Luft, weht an meine Wangen hin. Da wird die Sehnsucht wieder Gegenwart, reißt mich aus meinen Träumen der Vergangenheit. Die wollt schon in den Winterschlaf ich schicken, nicht denken mehr, an gelbe Sommerwicken. Doch auch wenn sie so eilt die Zeit bringt sie mir jetzt noch keine Seligkeit. Drum Kalliope küsse mich doch wieder und schenke mir alte und auch neue Lieder.
Eicheltod Eine dunkle Wolkenbank schob sich heran, als ich begann die alte Eiche zu umfassen, doch fehlten mir noch Freundesarme. Der alte Stamm, er war zu dick und klick einen Gruß von seinen Eicheln schickt er mir auf den Kopf. Als wollt er sagen ach sorg dich nicht um mein Gebaren Trotz ich doch schon seit hundert Jahren Gewittern, Blitz und anderen Gefahren. Du hüte dich vor Hochmut, könntest mich nicht retten, bist nur ein kleiner Zwerg darauf kannst du wetten. Da wollt ich seine Stärke loben Doch da zerriss die Wolkenwand und mit diesem Sturm stürzt ich zu Boden, und dann begrub der alte Wunderbaum mit viel tausend Eicheln mich und meinen Hochmuts Traum..